Behandlung von Zahnunfällen

Fragmentbefestigung bei einfachen Frakturen

Wenn bei einem Zahnunfall die Fragmente nicht verloren gegangen sind oder intakt geblieben sind, so ist die eleganteste Therapie die adhäsive Wiederbefestigung der Bruchstücke. Erfolgt die Durchführung präzise, so ist ein sehr langlebiger und ästhetisch Erfolg zu erwarten.  Die Behandllung ist wenig zeit- und kostenaufwändig und ermöglicht gerade bei Kindern eine absolut atraumatische Behandlung.

Chirurgische Fragmentbefestigung bei tiefen Frakturen

Bei Frakturverläufen unterhalb des Zahnfleischniveaus und erhaltungswürdigen Zahnfragmenten können diese unter lokaler Ablösung des zahnumgebenden Zahnfleisches wieder befestigt werden solange der Frakturverlauf nicht unter der Knochengrenze zu liegen kommt. Die Behandlung ist wenig traumatisch und ist besonders im Kindes- und Jugendalter eine exzellente Möglichkeit der Zahnerhaltung.

Compositaufbau bei einfachen Frakturen

Dank der erstklassigen modernen Ästhetikcomposite, die in verschiedenen Farben und Opazitäten zur Verfügung stehen, lassen sich frakturierte Zähne natürlich, unsichtbar und schön restaurieren. Die direkte Compositrestauration ist im Vergleich zu laborgefertigten Veneers oder Kronen absolut nonivasiv. Es wird nur das ersetzt, was bei dem Trauma an Zahnhartsubstanz verloren gegangen ist.

Chirurgischer Compositaufbau bei tiefen Frakturen

Befindet sich der Frakturverlauf unterhalb des Zahnfleischniveaus, aber oberhalb des Kieferknochenverlaufes, so kann das Zahnfleisch lokal am Zahnhals gelöst werden und der Zahn bei guter Trockenlegung mit Composit aufgebaut werden. Dies ermöglicht den Zahn, insbesondere bei jungen Patienten minimalinvasiv zu behandeln, da sowohl Kronen als auch Implantate beim Heranwachsenden kontraindiziert sind.

Magnetextrusion bei tiefen Frakturen

Bei jungen Patienten mit tiefen Frakturverläufen nach Zahnunfällen ist der Zahnerhalt an erster Stelle, da bei der Extraktion der Kieferknochen verloren geht und Implantate und konventionelle Brücken im Wachstum kontraindiziert sind. Eine Möglichkeit die Frakturlinie für die Restauration des Zahnes zu verbessern, ist es, den gebrochenen Zahn mit speziellen Magneten binnen zwei bis drei Wochen ein wenig aus dem Kieferknochen zu bewegen.

Kieferorthopädische Extrusion bei tiefen Frakturen

Tiefe Frakturverläufe im Kindes- und Jugendalter lassen sich neben der Magnetextrusion auch durch einer herkömmlichen kieferorthopädischen Apparatur darstellen. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn aufgrund der Zahn- und Kieferstellung sowieso eine orthodontische Behandlung angedacht ist.

Replantation bei traumatischem Zahnverlust

Die vollständige Avulsion eines Zahnes tritt häufig im Kindesalter bei noch nicht oder gerade abgeschlossenem Wurzelwachstum auf. Implantate sind in diesem Alter kontraindiziert. Deshalb sollte stets versucht werden, den total luxierten Zahn zu replantieren. Je weniger die Wurzeloberfläche des Zahnes traumatisiert wird und je schneller die Replantation erfolgt, desto besser ist die Langzeitprognose des Zahnes.

Zahntransplantation bei traumatischem Zahnverlust

Kommt es vor nicht abgeschlossenem Wachstum zu einem traumatischen Verlust eines Frontzahnes, so besteht nach Beurteilung der Biss- und Platzverhältnisse die Möglichkeit, einen geeigneten Seitenzahn  in die Frontzahnregion zu transplantieren. Voraussetzung ist eine nicht abgeschlossene Wurzelentwicklung beim Transplantat. Die falsch stehenden und optisch auffälligen Zähne können dann problemlos mit Composit an den analogen Nachbarzahn angepasst werden. Der natürliche Zahnersatz bietet bei erfahrener Durchführung nicht nur eine optisch sehr ansprechende, sondern auch funktionell sehr langlebige Therapiemöglichkeit zum Lückenschluss im Kindes- und Jugendalter.

Kieferorthopädische Lückenschluss bei traumatischem Zahnverlust

Kommt es im heranwachsenden Alter zu einem traumatischen Zahnverlust, sollte man stets überlegen, ob die Zahn- und Kieferstellung es zulassen würden, die entstandene Lücke kieferorthopädisch durch eigene Zähne zu schliessen. Mit Ästhetikcompositen lassen sich die mesialisierten Zähne ansprechend umbauen, so dass ein absolut natürliche Erscheinungsbild entsteht. Durch den Verzicht auf einen Zahnersatz ist eine lebenslang schöne Rot-Weiss-Ästhetik zu erwarten. Der kieferorthopädische Lückenschluss eignet sich auch sehr gut bei traumatischem Verlust eines parodontal geschädigten Unterkieferfrontzahnes.

Schienung bei Zahnlockerung und -verlagerung

Kommt es aufgrund eines Traumas zu einer Verlagerung von Zähnen oder zu Wurzelfrakturen, so müssen diese unverzüglich und behutsam repositioniert und geschient werden. Die Art und Dauer der Schienung hängt von der Verletzung ab. Die Schienung kann klassisch mit verschieden dicken silberfarbenen Drähten, mit der goldenen Titan-Trauma-Schiene (TTS) oder unsichtbar und ästhetisch ansprechend mit einem durchsichtigen Glasfaserband erfolgen.

Sportschutzschienen zur Prophylaxe von Zahnunfällen

Zur Vermeidung von Zahnunfällen bei Kontaktsportarten und Sportarten mit hoher kinetischer Energie ist es empfehlenswert die Zähne, den Kieferknochen und die Kiefergelenke mit einer individuell hergestellten Sportschutzschiene zu schützen. Die Schienen sind weich und können je nach Sportart in verschiedenen Dicken und je nach Geschmack in verschiedenen Farben einfarbig oder mehrfarbig hergestellt werden.